Arm? Reich?
Eigentlich sollte es ein Kommentar in Distels Blog, zu einer bestehenden Diskussion werden werden, doch er wurde länger und länger ..... darum nun doch hier, und auch weil ich beim Schreiben, die eine und andere Erkenntnis hatte.
Gerade die "Best things are free" zeigen doch, das mensch nicht arm ist. Egal wie es in der Kasse aussieht.
Bis auf eine Zeit von ca. 15 Jahren, gehör/te ich immer zu den finanziell Unterpriviligierten. Doch in den 15 Jahren, wo mal mehr Geld vorhanden war (das Ende des Monats trotzdem weg war) war ich wesentlich ärmer, als jetzt.
In den Jahren hatte ich viel weniger Lebensqualität, ok die Finanzen stimmten, aber zu welchem Preis!
Der Job zerrte an mir, jeden Tag verlor ich ein Stück meiner Seele, auch wenn ich lange mir einredete, dass es das ist was ich will.
Es drehte sich nur noch ums Geld, in allen Bereichen meinen Lebens.
Ich wurde von anderen beneidet, es wurde eingebrochen, wir wurden bestohlen.
Doch die wirklich wichtigen Dinge, die die es kostenlos gibt, die gingen verloren oder kamen zu kurz, weil keine Zeit.
Also keine Waldspaziergänge, keine langen Nächte mit Freunden am Feuer/Grill zusammensitzen, nur Wochenendurlaube, wenn überhaupt.
Ich verlor den Blick für die kleinen Wunder. Ok, es lag nicht am Geld allein, sondern an der Gesamtheit meiner damaligen Lebensumstände.
Als ich dem den Rücken kehrte, sagte ich mir, so will ich nie wieder leben. Ich hatte zwar viel weniger Geld (ca. nur noch ein Viertel) doch ich hatte Zeit und fing an sie bewusst mit Dingen zu füllen die keine oder nur kleine finanzielle Aufwendungen erforderten.
Und ich kam zu der Erkenntnis, dass ich mit weniger Geld mehr Lebensqualität habe.
Beim Schreiben des Beitrages fiel es mir dann eben wie Schuppen von den Augen. Kein Wunder, dass sich finanziell bei mir nichts ändert! Mit diesem Glaubenssatz! Der gehört dringend geändert .
Lange Zeit dachte ich, dass es eine Ausrede der "Armen" wäre, das Reichtum nichts oder nur wenig mit Geld zu tun hat. Doch inzwischen bin ich da anderer Ansicht.
Klar, es ist entspannend zu wissen, ich kann jederzeit losgehen und das kaufen was ich brauche oder mir wünsche, bzw. ich kann darauf sparen, weil überhaupt die Möglichkeit besteht, was zurückzulegen. Und ich habe die Nase sowas von gestrichen voll, das mir vieles unmöglich ist, weils Geld fehlt. Doch eins fühle mich nicht, arm, auch wenn ich es aus finanzieller Sicht ganz sicher bin, noch.
Heut ist so ein Tag wo mir beim Schreiben immer mehr einfällt.
Vielleicht musste ich, auf eine mehr oder minder drastische Art kapieren, das Lebensqualität nichts mit Geld zu tun hat, sondern etwas ist, was mensch sich selber schafft bzw. selber nimmt.
Und jetzt wo ich die Lektion begriffen habe, würde mehr Geld in meiner Kasse, ganz sicher nicht mehr bedeuten, dass meine Lebensqualität sinken würde, sondern ich könnte mir Dinge leisten, die für mich derzeit nicht machbar sind ....
Ich bin eine Frau der Extreme, es fällt mir schwer das richtige Maß zu finden, nicht nur beim Essen, sondern auch emotional und überhaupt bei allem, inkl. der Lektionen die zu lernen habe. Da reicht es nicht wenn nur mit einem Zaunpfahl gewinkt wird, nee nee ich brauch gleich den ganzen Zaun um zu verstehen worum es geht.
Wie klar ersichtlich, habe ich das arm-reich jetzt mal nur auf mich bezogen, so grundsätzlich.
Das es Armut gibt ist gar keine Frage. Und das viele nur kostenlose Unternehmungen planen können, ist auch so. Da ist kein Zoo- oder Kinobesuch drin. Da fragt sich mensch schon, wovon ein Hartz IV-Empfänger alles bezahlen soll, Nahrung, Kleidung, Strom etc. und was machen wenn der Kühlschrank oder die Waschmaschine kaputt ist? Da bleibt doch gar nichts anderes übrig als auf Pump zu kaufen ... dann wiederum wirds durch die Raten eng, noch enger als sowieso.
Schlimm ist es, wenn ich sehe das Kinder drunter leiden. Ich rede hier nicht von Marken-Spielzeug, sondern von Grundbedürfnissen wie Nahrung, Kleidung, Schulbedarf.
Schlimm ist wenn ich bei Aldi an der Kasse mitbekomme, dass der Rentner vor mir das Hundefutter für sich und seinen Hund kauft, und ich nichts tun kann um seine Not zu lindern.
Hätte ich meine Mutter nicht, die mir dann und wann mal unter die Arme greift, oder einen lieben Freund der mir mit einem Privatkredit mehrfach aus der Patsche geholfen hat, ich wüsste nicht wie ich alles zahlen sollte, ohne ständig wieder ins Minus abzurutschen.
Doch es ist mir wichtig zu sehen, dass das eben nicht alles ist. Ich versuche das Beste aus meiner Lage zu machen. Allerdings habe ich das Glück, dass ich keine teuren Hobbys habe. Ich rauche nicht mehr, trinke keinen bzw. so gut wie keinen Alkohol, Veranstaltungen interessieren mir nur mäßig, weil ich nicht so gerne in Menschenmassen bin.
Gerade die "Best things are free" zeigen doch, das mensch nicht arm ist. Egal wie es in der Kasse aussieht.
Bis auf eine Zeit von ca. 15 Jahren, gehör/te ich immer zu den finanziell Unterpriviligierten. Doch in den 15 Jahren, wo mal mehr Geld vorhanden war (das Ende des Monats trotzdem weg war) war ich wesentlich ärmer, als jetzt.
In den Jahren hatte ich viel weniger Lebensqualität, ok die Finanzen stimmten, aber zu welchem Preis!
Der Job zerrte an mir, jeden Tag verlor ich ein Stück meiner Seele, auch wenn ich lange mir einredete, dass es das ist was ich will.
Es drehte sich nur noch ums Geld, in allen Bereichen meinen Lebens.
Ich wurde von anderen beneidet, es wurde eingebrochen, wir wurden bestohlen.
Doch die wirklich wichtigen Dinge, die die es kostenlos gibt, die gingen verloren oder kamen zu kurz, weil keine Zeit.
Also keine Waldspaziergänge, keine langen Nächte mit Freunden am Feuer/Grill zusammensitzen, nur Wochenendurlaube, wenn überhaupt.
Ich verlor den Blick für die kleinen Wunder. Ok, es lag nicht am Geld allein, sondern an der Gesamtheit meiner damaligen Lebensumstände.
Als ich dem den Rücken kehrte, sagte ich mir, so will ich nie wieder leben. Ich hatte zwar viel weniger Geld (ca. nur noch ein Viertel) doch ich hatte Zeit und fing an sie bewusst mit Dingen zu füllen die keine oder nur kleine finanzielle Aufwendungen erforderten.
Und ich kam zu der Erkenntnis, dass ich mit weniger Geld mehr Lebensqualität habe.
Beim Schreiben des Beitrages fiel es mir dann eben wie Schuppen von den Augen. Kein Wunder, dass sich finanziell bei mir nichts ändert! Mit diesem Glaubenssatz! Der gehört dringend geändert .
Lange Zeit dachte ich, dass es eine Ausrede der "Armen" wäre, das Reichtum nichts oder nur wenig mit Geld zu tun hat. Doch inzwischen bin ich da anderer Ansicht.
Klar, es ist entspannend zu wissen, ich kann jederzeit losgehen und das kaufen was ich brauche oder mir wünsche, bzw. ich kann darauf sparen, weil überhaupt die Möglichkeit besteht, was zurückzulegen. Und ich habe die Nase sowas von gestrichen voll, das mir vieles unmöglich ist, weils Geld fehlt. Doch eins fühle mich nicht, arm, auch wenn ich es aus finanzieller Sicht ganz sicher bin, noch.
Heut ist so ein Tag wo mir beim Schreiben immer mehr einfällt.
Vielleicht musste ich, auf eine mehr oder minder drastische Art kapieren, das Lebensqualität nichts mit Geld zu tun hat, sondern etwas ist, was mensch sich selber schafft bzw. selber nimmt.
Und jetzt wo ich die Lektion begriffen habe, würde mehr Geld in meiner Kasse, ganz sicher nicht mehr bedeuten, dass meine Lebensqualität sinken würde, sondern ich könnte mir Dinge leisten, die für mich derzeit nicht machbar sind ....
Ich bin eine Frau der Extreme, es fällt mir schwer das richtige Maß zu finden, nicht nur beim Essen, sondern auch emotional und überhaupt bei allem, inkl. der Lektionen die zu lernen habe. Da reicht es nicht wenn nur mit einem Zaunpfahl gewinkt wird, nee nee ich brauch gleich den ganzen Zaun um zu verstehen worum es geht.
Wie klar ersichtlich, habe ich das arm-reich jetzt mal nur auf mich bezogen, so grundsätzlich.
Das es Armut gibt ist gar keine Frage. Und das viele nur kostenlose Unternehmungen planen können, ist auch so. Da ist kein Zoo- oder Kinobesuch drin. Da fragt sich mensch schon, wovon ein Hartz IV-Empfänger alles bezahlen soll, Nahrung, Kleidung, Strom etc. und was machen wenn der Kühlschrank oder die Waschmaschine kaputt ist? Da bleibt doch gar nichts anderes übrig als auf Pump zu kaufen ... dann wiederum wirds durch die Raten eng, noch enger als sowieso.
Schlimm ist es, wenn ich sehe das Kinder drunter leiden. Ich rede hier nicht von Marken-Spielzeug, sondern von Grundbedürfnissen wie Nahrung, Kleidung, Schulbedarf.
Schlimm ist wenn ich bei Aldi an der Kasse mitbekomme, dass der Rentner vor mir das Hundefutter für sich und seinen Hund kauft, und ich nichts tun kann um seine Not zu lindern.
Hätte ich meine Mutter nicht, die mir dann und wann mal unter die Arme greift, oder einen lieben Freund der mir mit einem Privatkredit mehrfach aus der Patsche geholfen hat, ich wüsste nicht wie ich alles zahlen sollte, ohne ständig wieder ins Minus abzurutschen.
Doch es ist mir wichtig zu sehen, dass das eben nicht alles ist. Ich versuche das Beste aus meiner Lage zu machen. Allerdings habe ich das Glück, dass ich keine teuren Hobbys habe. Ich rauche nicht mehr, trinke keinen bzw. so gut wie keinen Alkohol, Veranstaltungen interessieren mir nur mäßig, weil ich nicht so gerne in Menschenmassen bin.
Esmerelda - 11. Sep, 07:51
Hui..
Ich finde, du hast das BTAF-Dillemma ganz gut geschrieben, "Geld macht nicht glücklich" und dann stimmt es doch wieder: "Man kann auch Geld haben und trotzdem glücklich sein".
Das schlimme dran ist vll. nur, wenn du Geld hast und meinst du musst es benutzen um jemanden darzustellen, darzustellen, wie gut es dir geht (ohne daß das der Fall ist) - anstatt das Geld wirklich für dich zu benutzen, für das, was du wirklich tun willst.
Im Letzteren Fall ist Geld echt toll, weil es für einen da ist und man nicht für das Geld da ist.